12.08.2012

Waddesdon Manor

BLOG_2012_08_12_3566Da wir (wie berichtet) seit Sissinghurst Mitglieder des National Trust sind und Waddesdon Manor, das im offiziellen Handbuch als “Juwele des National Trust” angepriesen wurde, in unmittelbarer Nähe von Oxford lag, unternahmen wir einen Tagesausflug nach Buckinghamshire.

Waddesdon Manor ist ein Haus, das Baron Ferdinand de Rothschild hat bauen lassen, um endlich einen Ort zu haben, in dem er seine Kunstschätze unterbringen konnte. Die Rothschilds hatten als europäische Bänkerfamilie einen recht starken englischen Zweig, der natürlich mehrere Häuser besaß. Waddesdon Manor war dabei nicht nur eine feudale Lagerhalle auf einigen Hektar Anwesen, sondern wurde auch als Wohnhaus benutzt.

Heute ist das Haus nicht mehr bewohnt, Kunst wird hier aber weiterhin zur Schau gestellt. So erhielten wir am Tor zusätzlich zum allgemeinen Lageplan ein Faltblatt mit den Exponaten, die Christie’s in Garten und Haus ausstellte.

Unser Besuch begann  beim “Aviary”, einer in Form von miteinander verbundenen Pavillons gestalteten Voliere, in der man mit etwas Geduld die verschiedensten bunten Vögel entdecken konnte.

BLOG_2012_08_12_3595BLOG_2012_08_12_3581Vor dem Aviary war ein größeres Blumenbeet und daneben stand ein weiterer bunter Vogel, der unsere Fütterungsversuche allerdings stolz ignorierte.

Ein Stück weiter fanden wir einen Rosengarten, in welchem tatsächlich mal die verschiedensten, blühenden, englischen Rosen zu sehen waren. Einen Rosengarten hatte bisher zwar jedes Anwesen, aber an einem der drei genannten Adjektive scheiterte es bisher jedes Mal – meistens am Blühen (Es gab dann genug Blüten, um gut zu riechen, aber die Menge an verwelkten Blüten ließ das Ganze eher gerupft aussehen). Tobias war voller Freude über die verschiedenen Düfte und Blüten.

Aus dem Rosengarten kommend wurden wir von ein paar britischen Touristen mit der auf diesem Anwesen durchaus berechtigten Frage “Wo liegt eigentlich das Haus?” konfrontiert. Obwohl das Haus sehr groß war, hatten auch wir es bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesichtet. Nachdem wir ihnen beim Einnorden ihres Lageplans behilflich gewesen waren, machten sie sich in die richtige Richtung auf den Weg. Wir folgten ihnen nach einer weiteren kurzen Runde durch den restlichen Park.

BLOG_2012_08_12_3600BLOG_2012_08_12_3617Das Innere des Hauses war natürlich sehr schön und sicherlich teuer eingerichtet, aber im Gegensatz zu vielen Palästen und Häusern, die wir schon gesehen hatten, wirkte es hier drin richtig gemütlich. Die Räume waren nicht überdimensioniert und der Wohncharakter war erkennbar. Es sah alles sehr nobel aus, aber dieses Gefühl, dass der Raum bewusst darauf ausgelegt ist, den Betretenden einzuschüchtern und klein zu machen, fehlte.

So schlenderten wir durch die Räume und bewunderten französisches Mobiliar, Kunst des 18. Jahrhunderts, Porzellan und Gemälde englischer und niederländischer Meister sowie die Räume an sich, ohne uns den Wert auch nur annähernd vorstellen zu können, und fühlten uns dabei dennoch sehr wohl. Also: Wenn die Heizkosten nicht wären…

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