24.03.2013

Typisch türkisch?

Wir waren zwar gerade mal 6 Tage in der europäischen Türkei und sind nur die 459 km (430 km mit Wohnwagen) gefahren, die nötig waren, um zu unserem Campingplatz und wieder weg zu kommen, aber uns sind in den paar Tagen doch einige Besonderheiten aufgefallen, die wir euch nicht vorenthalten wollen:

Euro-Nummernschilder ohne Sterne: Ob sie schon den Beitritt vorbereiten oder einfach nur den blauen Streifen mit Länderkennzeichnung gut fanden?

Kaum Schienenverkehr: Personenzüge gibt es so gut wie gar nicht. Fast der gesamte Personen-Fernverkehr wird mit Bussen abgewickelt, die riesige Busbahnhöfe anfahren. Selbst Istanbul hat lediglich eine innerstädtische U-Bahn-Linie. Einen “Einzugsbereich” oder eine “Metropolregion” gibt es irgendwie nicht.

hügelige Straße: Straßen folgen hier dem Landschaftsverlauf. Rauf und Runter. Rauf und Runter. Rauf und Runter.

Nüfus: Auf jedem Ortsschild steht die (gerundete) Zahl der Einwohner

Pferdekarren: Sieht man auf den Überlandstrecken immer mal wieder auf der Standspur fahren. In der Regel Einspänner.

Sicherheitskontrolle im Einkaufszentrum: Am Eingang wird man durchleuchtet.

Löslicher Kaffee: Bestimmt den Großteil des Supermarktangebotes. Filterkaffee ist Randerscheinung, manchmal noch nicht mal das.

Kleine Teegläser: Tee wird hier überall und zu jeder Tageszeit aus kleinen, geschwungenen Gläschen getrunken.

Wasserpfeifen: Oft als Begleiter zum Tee.

Moschee: In Europa immer noch was besonderes. Ist mit Teppich ausgelegt und darf nur ohne Schuhe betreten werden. Es gibt keinen Altar und keinerlei Bilder, häufig bunte Muster und arabische Schriftzeichen. Eine Nische weist den Betenden die Richtung gen Mekka.

Minarette: Bestimmen die Silhouette statt Kirchtürmen. Sind schön beleuchtet und verbreiten fünf Mal am Tag den Ruf des Muezzins mittels Lautsprechern.

Freundliche Passantenfänger: Werben überall für ihr Restaurantangebot, werden aber nicht aufdringlich (wie in anderen Ländern bereits erlebt). Eher wird eine Verabredung für den nächsten Tag getroffen…

Handeln: Gehört hier oft einfach dazu. Teilweise ist es schwierig zu ahnen, wann es angebracht ist und wann nicht. Auf Basaren scheinen aber 15-20% immer drin zu sein. Auch ausgeschriebene 100g-Preise sind verhandelbar…

Familienfreundlichkeit: Als Familie erfährt man überall Anerkennung und kriegt immer ein Lächeln, oft begleitet von Worten wie “Nice family!”. Und das auch einfach nur von Ticketkontrolleuren im Vorbeigehen oder einem Fremden auf der Straße, der einfach nur freundlich sein will.

Kinderfreundlichkeit: Kinder werden überall freundlich angesprochen und es ist üblich, ihnen im Vorbeigehen über den Kopf zu streicheln (Was Tobias irgendwann ziemlich nervte, und das soll bei unserem Kuschelmonster schon was heißen!). In Bus und Bahn wird den Kleinen immer ein Platz frei gemacht – auch ältere Männer bieten ihren Platz immer an.

Hilfsbereitschaft: Egal ob wir am Fernbus-Ticketschalter waren oder etwas ratlos vor der Jetonmatik standen, es dauerte keine Minute, bis jemand aus der Umgebung dazukam und uns alles erklärte. Als wir in einem Restaurant nach dem Weg zur nächsten Apotheke fragten, sandte der Besitzer einen Kellner nach Kopfschmerztabletten aus.

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