18.12.2012

Typisch spanisch?

In Spanien sind wir in 33 Tagen 4183 km (3160 mit Wohnwagen) gefahren und haben das Land dabei so lieb gewonnen, dass unsere Stimmung beim Verlassen desselben etwas gedrückt war. Wir haben vor, auf jeden Fall wieder dorthin zu fahren!
Diese Dinge sind uns hier besonders aufgefallen:

Autobahnausfahrten: Die Nummer der Ausfahrt entspricht dem Autobahnkilometer, an dem sie sich befindet. Dies fiel uns auf, als wir bei Ausfahrt 399 im Geiste nachzählten, an wie vielen Ausfahrten wir schon vorbei gekommen waren…

Undeutliche Spurzuordnung: Drei Fahrspuren mit jeweils einem eigenen Richtungsschild über sich kann heißen: 1.) Die Spuren trennen sich genau so auf, 2.) Die rechte Spur trennt sich, dann kommt eine Ausfahrt und die linken beiden gehen in Richtung des äußerst linken Schildes weiter, …, 10.) Alle drei Spuren gehen nach zwei Ausfahrten in die Richtung des linken Schildes weiter

Öffnungszeiten: Im Norden war durchgängig zwischen 14 und 16-17 Uhr Mittagspause, dann ging das Leben bis ca. 21 Uhr weiter (Auch in z.B. Lederwarengeschäften). Im Süden war es unterschiedlich: Unsere Ziele in Sevilla machten gar keine Mittagspause und schlossen um 17 Uhr und in Granada haben wir Plakate gesehen, auf denen die Werbenden gleichzeitig angaben, ob sie Mittags offen haben, oder schließen.

Linksabbieger kreuzen: Die Linksabbieger-Spur befindet sich in einem Bogen rechts neben der Straße. Diese endet mit einem Stoppschild oder einer Ampel und dann kann man von da aus die gesamte Straße überqueren.

cm-genaue Brückenhöhen: Und das auch noch pro Spur. Führt eine Brücke über eine sechsspurige Autobahn, an der seitlich noch Zu- und Ausfahrten entlanggehen, dann befinden sich an der Brücke acht Schilder, welche pro Spur angeben, dass die Brücke hier 5,03m, 5,04m, 5,04m, 5,06m, … hoch ist. Die Höhenangabe erfolgt auch, wenn die Brücke über 9m hoch ist und sicher keinen LKW mehr kratzen kann.

Stiere: Stehen metallen und trutzig auf Hügeln neben der Autobahn. Selten findet man auch andere Skulpturen.

Musik an Tankstellen: Tönt aus Außenlautsprechern und sorgt dafür, dass sich der Fahrer nicht allzu sehr langweilt, während der freundliche Mitarbeiter den Tank befüllt (Zahlen muss man selber :-().

Schweineschinkenkeulen: Hängen im Ganzen luftgetrocknet in großen Trauben in den Supermärkten und werden wohl zu Weihnachten verschenkt. Der Beschenkte braucht sich vermutlich das ganze Jahr keinen Schinken mehr kaufen.

überdachte Parkplätze: Vor allem vor Supermärkten und an Rastplätzen.

minutengenaue Parkhäuser: Nicht nur an der Alhambra, sondern auch an vielen anderen Orten fanden wir auf einige Stellen nach dem Komma genaue Minutenpreise.

krumme Mautgebühren: € 5,71 ist nur ein Beispiel.

Autobahn-Akklimatisations-Phase:  Braucht jeder Spanier. Die Beschleunigungsspur rollt man gemütlich entlang, sortiert sich dann ein und rollt erst mal weiter. Beschleunigt wird generell erst nach etwa einem Kilometer auf der Hauptspur. Selbst wenn wir mit dem Wohnwagen angerollt kommen, tritt der Auffahrende nicht auf das Gas, um vor uns auf die Bahn zu kommen. Eher fährt er neben dem Wohnwagen her, bremst am Ende der Zufahrt, sortiert sich hinter uns ein, und nimmt sich seine Eingewöhnungsphase.

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