4.04.2013

Kilometer 31.743

Auf dem Weg nach Transsilvanien begegneten wir zwar keinen Vampiren, dafür aber sehr vielen Exemplaren einer anderen, nicht minder gefährlichen Spezies. So richtig gefährlich wird diese allerdings erst dadurch, dass in Rumänien auch Fernverkehrsstraßen immer wieder für eine Überraschung gut sind (Pferdefuhrwerk oder Fußgänger, streunende Hunde, plötzliche Schlagloch-Abgründe, etc.). Das Problem ist nämlich, dass für die Spediteure, denen die Exemplare der Gattung LKW gehören, der Termin wichtiger ist, als jeglicher Materialverschleiß: Deshalb bremsen LKWs für keine einzige der genannten Überraschungen.
Wir aber schon, denn irgendwie haben wir unser Gespann ganz gern ;-).

Bei Kilometer 31.743 unserer Tour war es dann so weit:
Wir fuhren mit 40 km/h auf der E81 durch eine Ortschaft, als wir nach 100 km gut asphaltierter Straße plötzlich auf eine Stelle trafen, an der über die gesamte Breite der Straße auf gut 20cm Länge und etwa genauso tief der Asphalt fehlte. Die Kanten waren auf beiden Seiten schön scharf und dementsprechend wurden wir spontan langsamer. Nach drei Bremsschüben war Schritttempo erreicht, die Vorderachse rumpelte durch das Loch und als wir gerade wieder leicht Gas gaben, sahen wir im Rückspiegel Plastikteile fliegen und einen LKW knapp neben uns zum Stehen kommen.

BLOG_2013_04_04_1422Bei der anschließenden Unfallaufnahme stellte die Polizei fest, dass der LKW zu dicht aufgefahren war (Was uns nicht wirklich überraschte, sie kleben ganz gerne direkt an unserer Wohnwagenrückwand). Ob uns das bei der Entschädigung helfen wird, werden wir sehen, denn rumänische Haftpflichtversicherer sind wohl nicht gerade dafür bekannt, dass sie freudestrahlend angemessene Summen auszahlen und das rumänische Recht sieht so etwas wie Wertminderung oder Ausfallentschädigung nicht vor.
Glücklicherweise wurde der Wohnwagen nur vom rechten Außenspiegel und Blinker des LKWs touchiert, so dass er immer noch bewohnbar und funktionstüchtig ist.

Nachdem wir an unserem Zielort, Sibiu angekommen waren, hat uns der sehr freundliche Campingplatz-Besitzer erst mal mit selbstgebranntem Tuica (eine lokale Spezialität: 45%er Pflaumenschnaps, bei dem man die Frucht nicht mehr wirklich schmeckt) über den Schreck hinweg geholfen.

Wir sind zuversichtlich, den Schaden geradeziehen zu können, bis wir eine passende Werkstatt finden (In Rumänien ist das nicht so einfach). Im Wesentlichen sind es ja nur kaputte Plastikteile. Ach ja, und bevor wir es vergessen: Wir waren an diesem Tag über die Unterstützung, die der ADAC bietet, richtig, richtig glücklich!

Die Tour geht weiter! 😛
(Demnächst: Neues aus Transsilvanien…)

Kommentare

Schei.., das sieht ja böse aus.

Hoffentlich nur Plastikschaden.
Ich würde mit Plastik abkleben, damit kein Wasser eindingen kann.

Gruß Dad

Klar, haben wir gemacht. Wenn der Gutachter am Dienstag da war, dann dengeln wir die Ecke wieder zusammen (Innen ist dicht und Material haben wir schon ;-)).
Alles wird gut!

Mannomann! Was denn der ADAC bei euch geholfen? Der Polizist konnte sicher auch kein Englisch oder? Oder darf man froh sein, dass überhaupt einer kam?

Der ADAC half mit „Wie regelt man das in Rumänien“, mit Übersetzungen und sie haben für uns Informationen besorgt und auf rumänisch rumtelefoniert. War einfach schön, nicht komplett alleine zu sein ;-).
Mit dem Polizist ging mehr pantomimisch, als auf englisch, aber es hat funktioniert. Sie waren aber zügig da und haben das alles sehr sauber abgewickelt!
Das Problem sind hier eher die Versicherer. Mal sehen, wie das läuft…

Gut das ein Schnaps erst einmal die Nerven glättet.
Wir drücken die Daumen, dass ihr dieses Malheur schnell, zufriedenstellend und ohne Einschränkungen für die weitere Reise überwindet.

Danke euch! Wir arbeiten dran und so lange der Wohnwagen fährt, machen wir weiter! 😉

„so lange der Wohnwagen fährt“

Da bin ich aber zuversichtlich.

Unser uralter TEC ist nach dem Verkauf auch noch von Holland ins Sauerland gezogen worden
und das mit nur partieller Verbindung zwischen Unterboden und Aufbau.

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