6.08.2015

Brügge

Nach zwei Wochen Tour durch die Niederlande und Belgien gönnten wir uns zur abschließenden Entspannung noch acht Tage Strandurlaub  in Bredene. Einen davon investierten wir allerdings für einen ein-Tages-Trip nach Brügge, da wir als Fans von Städten mit mittelalterlichem Kern dieses berühmte Schmuckstück natürlich nicht auslassen konnten.

BLOG_2015_08_06_3197Wir könnten es an dieser Stelle kurz machen. Brügge ist phänomenal und hat uns absolut begeistert. Das gesamte Stadtbild ist absolut stimmig, da auch neue Häuser baulich an den alten Stil angepasst  werden. Teilweise sind die Fassaden exakt gleich gestaltet, wie die der alten Nachbarhäuser, so dass sich interessante Rechts-Links-Vergleiche ergeben. Das geschlossene Stadtbild hat so viel Charakter und Atmosphäre, dass man gar nicht aufhören möchte, hindurch zu spazieren. Und die überall herumfahrenden Pferdekutschen (denen man als Fußgänger aufgrund ihrer Geschwindigkeit mit besonderer Aufmerksamkeit begegnen sollte) wirken dabei wie ins Bild gegossen.

BLOG_2015_08_06_3163BLOG_2015_08_06_3176Wir hatten uns für heute keine Museumsbesuche (Brügge hat natürlich ein Schokoladen-, ein Klöppel-, ein Bier- und viele andere Museen) oder Besichtigungen vorgenommen, sondern wollten einfach nur das Flair spüren. Und davon gab es nicht zu wenig. Der große Markt ist ein sehr schöner Platz mit vielen Restaurants und schönen, flankierenden Häuserzeilen. Auch ansonsten hat Brügge sehr viele, schöne Plätze. Die Zahl der Confiserien steigt hier gegenüber Brüssel noch einmal exponentiell und die Variation der Auslagen reicht von sehr verspielt bis hoch-exklusiv. Natürlich sammelten auch wir einige Kostproben ein, auch wenn wir die “belgischste aller Pralinen” – die Bier-Praline – ausließen. Dafür verkosteten wir zum Beispiel diverse Frucht-Gewürz-Kompositionen, Speck-und-Zwiebel-Varianten und Caramel-Apfel-Balsamico-Pralinen.

BLOG_2015_08_06_3216BLOG_2015_08_06_3188Unser Weg führte uns am mit den Wappen der Provinzstädte geschmückten Rathaus vorbei, über den Rozenhoedkaai mit seinem idyllischen Ausblick über die Kanäle, durch den Beginenhof – der in Brügge immer noch ein Ort der Stille ist – durch kleinere und größere Parks bis zum die Innenstadt umgebenden Grüngürtel. An ihm entlang gehend bewunderten wir nicht nur die gut erhaltenen, alten Stadttore, sondern insbesondere auch die Zäune der den flankierenden Wall zierenden Windmühlen – sie waren zwar aus Metall, aber in Spitzen-Optik gestaltet. Unterwegs machten wir auch eine Stippvisite in der Liebfrauen-Kirche, die eine von Michelangelo gefertigte Madonna birgt, den größten Teil ihres Kirchenschiffs allerdings derzeit wegen umfangreichen Restaurationen dem Blick der Besucher entzieht – interessanter- weise durch eine deckenhohe, massive Mauer quer durch den Innenraum.

All diese Eindrücke vermischen sich mit dem historischen Stadtbild zu einem wundervollen Ausflugsziel, was erklärt, warum Brügge in seiner Innenstadt an vielen Tagen mehr Besucher als Bewohner zählt. Man hört immer wieder, dass Brügge zu touristisch oder sehr teuer ist, das können wir aber überhaupt nicht bestätigen. Die Wahl der passenden Adjektive liegt sicherlich auch immer an der Einstellung & Erwartungshaltung des jeweiligen Besuchers. Wir haben unseren Tag jedenfalls extrem genossen, sogar in einem sehr schön gelegenen Restaurant zu moderaten Preisen richtig lecker gegessen und noch tagelang mit den köstlichen Souvenirs unseren Rest-Urlaub versüßt.

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